Luca-App: Auch Baden-Württemberg und Hessen steigen aus


Die Liste der Bundesländer, die ihre Verträge über die Nutzung der Luca-App nicht verlängern, wird immer länger. Nun haben auch die Gesundheitsminister von Baden-Württemberg und Hessen erklärt, dass sie künftig nicht mehr auf die Luca-App zur Kontaktverfolgung zurückgreifen wollen. Zuvor waren schon andere Bundesländer abgesprungen. Nur in Hamburg und Niedersachsen ist noch keine Entscheidung über eine Verlängerung gefallen.

“Wir werden nun in einem geordneten Verfahren aus der Nutzung der Luca-App aussteigen”, sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart. Zuvor hatte Lucha den Sozialausschuss über die schon erwartete Entscheidung der Regierung informiert. “Wir mussten eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen und haben unsere Entscheidung genau abgewogen”, sagte der Minister laut einem Bericht der dpa.

Auch Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) teilte in Wiesbaden mit: “Wir haben Kosten und Nutzen gegeneinander abgewogen und sind letztlich zu dem Schluss gekommen, dass wir die Zusammenarbeit über Ende März 2022 hinaus nicht fortsetzen werden.” Nur noch ein Bruchteil der knapp 37.000 in Hessen registrierten Luca-Standorte nutze die App aktiv, teilte das Ministerium mit. “Auch von den Gesundheitsämtern erfolgen kaum noch Anfragen an Luca, was unseren Entschluss erleichtert hat”, sagte Klose.

Die Luca-App war vor gut einem Jahr mit großen Erwartungen gestartet worden. Viele Restaurantbesitzer und Veranstalter hatten mit Hilfe der App die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte ihrer Besucher ohne Zettelwirtschaft erledigt. Der Bundestag empfiehlt dafür inzwischen den Einsatz der Corona Warn App (CWA) zur Kontaktnachverfolgung. Die Luca-App soll übergangsweise noch bis Ende März weiterverwendet werden können.

An dem System entzündete sich aber immer wieder heftige Kritik, vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Zudem hatten zuletzt rechtswidrige Datenzugriffe der Polizei für Schlagzeilen gesorgt. Abgesehen von einem vergaberechtswidrigen Auftrag der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns bestehen Zweifel an der Effektivität der App. Zuletzt war in einer Anhörung in Baden-Württemberg herausgekommen, dass viele Gesundheitsämter die Luca-App für überflüssig und zu ungenau halten.

Von den 13 Bundesländern, die einen Nutzungsvertrag für die Luca-App abgeschlossen hatten, haben inzwischen neun erklärt, ihre Vereinbarungen zu kündigen. Das sind Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist eine Entscheidung noch nicht gefallen, aber das Aus gilt als wahrscheinlich.

Lediglich in Hamburg und Niedersachsen scheint Lucas Schicksal noch offen. Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen hatten keinen Rahmenvertrag über die Nutzung der Luca-App abgeschlossen, einzelne Gesundheitsämter nutzen die App dort aber auch.

Die Verträge gelten für ein Jahr und verlängern sich automatisch, wenn sie nicht bis vier Wochen vor Ablauf gekündigt werden. Das Gesamtvolumen der Verträge der Länder beträgt laut dpa rund 20 Millionen Euro. Nexenio/Culture4Life hatten den Ländern angeboten, die Nutzungsverträge flexibler zu gestalten. Auch hatte der Softwareanbieter den Preis pro Gesundheitsamt auf 9000 Euro halbiert. Jetzt will sich Nexenio/Culture4Life ein anderes Geschäftsmodell suchen.


(vbr)

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iOS 15.3: Apple-Fehlerkorrekturen für iPhones und iPads


Das dritte große Update für iOS und iPadOS 15 ist da: Version 15.3 ist seit Mittwochabend zur Installation auf iPhones und iPads verfügbar. Im Unterschied zu iOS 15.1 und 15.2 bringt die jüngste Version Apples Beipackzettel zufolge keine Neuerungen, sondern konzentriert sich auf Fehlerbehebungen und Sicherheitsverbesserungen.

Das Update lässt sich wie üblich mit der integrierten Software-Aktualisierung in den Einstellungen unter Allgemein > Softwareupdate herunterladen. Alternativ bleibt die Option, das Update über iTunes respektive den Finder von macOS zu laden und anschließend verkabelt vom Desktop-PC aus zu installieren. Die Größe von iOS 15.3 variiert je nach Gerät, auf einem iPhone 12 ist es beispielsweise knapp 1 GByte.

Vorab wurde bereits bekannt, dass Apple mit dem Update eine schwere Datenschutzlücke in seiner Browser-Engine WebKit schließt, die alle Browser in iOS als Basis nutzen müssen. Betroffen sind bis hin zu iOS 15.2 also neben Safari etwa Chrome und Firefox. Schon ab der im vergangenen Herbst veröffentlichten Safari-Version 15 missachtete der Browser-Unterbau die grundlegende “Same-Origin-Policy”, wie ein Sicherheitsforscher bemerkte und bereits im November an Apple meldete – daraufhin passierte offenbar über Wochen nichts.

Die Lücke ermöglicht es einer Webseite, bestimmte Informationen aus den IndexedDB-Datenbanken auszulesen und so Informationen über andere besuchte Webseiten sowie teils auch Account-IDs wie die Google-ID zu erhalten. Das ermöglichte unter Umständen die Zuordnung des Surf-Verhaltens zu einzelnen Nutzern. Um das Problem zu beheben, empfiehlt sich eine umgehende Installation von iOS 15.3.

Die neue Version scheint außerdem verbliebene Probleme mit Geofencing auszuräumen, die seit iOS 15 auftreten konnten.

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Eine zentrale für iOS 15 angekündigte Neuerung fehlt auch in iOS 15.3 weiterhin: Die “nahtlose Steuerung” (Universal Control) könnte mit iOS 15.4 und macOS 12.3 folgen, Apple hat die Umsetzung der Funktion auf Frühjahr 2022 verschoben. Universal Control erlaubt, Eingabegeräte wie eine Tastatur und Maus parallel mit bis zu drei Apple-Geräten zu nutzen, etwa zwei Macs und einem iPad – mitsamt Support für Drag & Drop zwischen den Computern.


(lbe)

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AirDroid-Alternative: Diese Apps gibt es


Bild: <span>ra2studio/Shutterstock.com</span>

Mithilfe der AirDroid-App können Sie Daten ganz einfach vom Android-Smartphone auf einen Windows-Computer oder Mac übertragen. Doch es gibt nicht nur AirDroid, sondern auch noch andere Software, die das kann.

Diese AirDroid-Alternativen gibt es

AirMore

AirMore ist wohl das Tool mit der größten Übereinstimmung zu AirDroid. Über die App können Sie Ihre gesamten Dateien zwischen Handy und Computer austauschen. Der Datentransfer funktioniert über den Browser, sodass Sie Ihr Handy nicht einmal über ein Kabel verbinden müssen. Dabei werden Chrome, Firefox und Safari unterstützt. Außerdem können Sie Nachrichten wie SMS auch über den Computer lesen und senden. Ein netter Bonus: Bilder, Musik und Videos können direkt an den PC gestreamt werden. So müssen Sie die Daten nicht erst übertragen, sondern können auch direkt darauf zugreifen. AirMore ist eine kostenlose App.

AirMore hat einen ähnlichen Funktionsumfang wie das originale AirDroid.

KDE Connect

Über KDE Connect können Sie Dateien vom Smartphone auf den Computer und zurück übertragen. Dazu installieren Sie die KDE-Connect-App auf Ihrem Smartphone und die KDE-Connect-Software auf Ihrem Desktop-Rechner. So ist eine kabellose Übertragung möglich. Über KDE Connect können Sie aber nicht nur Daten übertragen, sondern das Smartphone auch zur Steuerung nutzen: Ihr Handy kann als Fernbedienung für Linux-basierte Medienserver eingesetzt werden oder sogar als Touchpad-Steuerung für Ihren Computer. Auch Push-Nachrichten vom Handy können so auf einem anderen Gerät angezeigt werden. KDE Connect und die entsprechende Desktop-Version sind beide kostenlos erhältlich.

Mit KDE Connect können Sie bequem Daten zwischen Smartphone und Computer transferieren.

MyPhoneExplorer

Die kostenlose Handy-Verwaltungssoftware MyPhoneExplorer wird auf dem Smartphone und dem PC installiert. Sie können dann selbst entscheiden, ob Sie Ihre Datenübertragung per Kabel oder kabellos über WLAN oder Bluetooth durchführen möchten. So können Sie die Daten bequem zwischen den Geräten bewegen. Aber das Tool kann noch mehr: So können Sie beispielsweise direkt Termine, Kontakte und Notizen zwischen Diensten wie Outlook, Thunderbird, Lotus Notes und Windows-eigenen Tools synchronisieren. Außerdem können Sie Ihre SMS direkt vom PC aus abrufen und versenden. Genauso können Sie auch Anrufe tätigen, ohne Ihr Smartphone direkt benutzen zu müssen. Sobald die Verbindung steht, können Sie die PC-Eingabegeräte auch am Smartphone benutzen: Navigieren Sie mit der Maus oder formulieren Sie SMS direkt über die Tastatur.

MyPhoneExplorer gibt Ihnen die absolute Kontrolle über sämtliche Handy-Daten.

Pushbullet

Während andere Apps sich eher auf die Datenübertragung spezialisieren, punktet Pushbullet mit der Übertragung von Nachrichten und Notifikationen. Dennoch lassen sich auch Dateien oder Links zwischen Ihren Geräten hin und her senden. Sie können mit der App auch Ihre SMS direkt an Ihren Computer schicken lassen. Auch Messenger-Nachrichten lassen sich vom PC aus abrufen und sogar senden. Kompatible Messenger sind zum Beispiel WhatsApp, Kik, der Facebook Messenger und weitere. Diese Nachrichten können Sie dann vom Rechner aus direkt mit der Tastatur schreiben. Sie können sich auch sämtliche Push-Nachrichten vom Handy anzeigen lassen, sodass Sie keine wichtigen Nachrichten mehr verpassen. Und das Beste: Die App ist kostenlos!

Mit Pushbullet verpassen Sie keine Benachrichtigungen mehr!

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20 Minuten Leben: Simulierte Zelle zeigt Energieflüsse


Wissenschaftler der University of Illinois in Urbana-Champaign haben eine 3D-Simulation einer lebenden Zelle entwickelt, die die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Zelle auf Partikelebene nachbildet. Die dortige Chemie-Professorin Zaida Luthey-Schulten hat das entsprechende Paper jetzt in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht.

Die erste komplette Simulation einer lebenden Zelle von 2013 unterteilte die biologischen Funktionen der Zelle noch relativ grob in 28 Module mit Input- und Output-Größen, die in einer Zustandstabelle zusammengefasst waren. Nach jedem Zeitschritt werden alle Module in zufälliger Reihe aufgerufen – wenn alle Module abgearbeitet sind, wird die Zustandstabelle aktualisiert und der nächste Zyklus beginnt.

Die aktuelle 3D-Simulation nutzt hingegen die genaue Lage und die chemischen Eigenschaften von Tausenden von Zellkomponenten. Sie verfolgt, wie lange diese Moleküle brauchen, um durch die Zelle zu diffundieren und aufeinander zu treffen, welche Arten von chemischen Reaktionen dabei ablaufen und wie viel Energie für jeden Schritt erforderlich ist.

Um den rechnerischen Aufwand zu begrenzen, modellierten die Forschenden daher eine so genannte Minimalzelle. Solche Zellen enthalten nur eine reduzierte Anzahl von Genen, die für das Überleben, die Funktion und die Replikation der Zelle wichtig sind. Als Grundlage für das Modell dienten ihnen Mykoplasmen-Zellen, die von Wissenschaftlern des J. Craig Venter Institute 2016 synthetisiert wurden, um zu zeigen, dass die Zellen mit einem Minimalgenom rund 500 Genen lebensfähig sind – während eine natürliche E. coli-Zelle rund 5.000 Gene besitzt.

Weil das Modell trotzdem noch immer sehr aufwendig ist, nutzten die Forschenden NVIDIA-GPUs. Sie simulierten 20 Minuten des Lebenszyklus der Zelle. Das Modell zeigte, dass die Zelle den Großteil ihrer Energie für den Transport von Molekülen durch die Zellmembran aufwendet. “Wenn man diese Berechnungen seriell oder auf der Ebene aller Atome durchführen würde, würde das Jahre dauern”, sagt Zane Thornburg, Doktorand und Hauptautor der Studie. “Aber da es sich um unabhängige Prozesse handelt, konnten wir den Code parallelisieren und GPUs nutzen.”

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(wst)

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Nach 12 Jahren: EU-Gericht erklärt EU-Milliardenstrafe für Intel für nichtig


Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat eine vor zwölf Jahren von der EU-Kommission gegen Intel verhängte Strafe in Höhe von 1,06 Milliarden Euro für nichtig erklärt. In der damaligen Entscheidung hätten die EU-Wettbewerbshüter nicht ausreichend dargelegt, wie sich Intels Rabatte für Hardwarehersteller oder -händler negativ auf den Wettbewerb auswirkten, teilte das EuG mit. Anstatt lediglich davon auszugehen, hätte die Kommission solche Effekte nachweisen müssen (Fall Nr. T-286/09P RENV, Intel/EU-Kommission).

Die EU-Kommission hatte im Mai 2009 eine Milliardenstrafe gegen Intel verhängt. Der US-Konzern soll zwischen 2002 und 2007 die vier “strategisch wichtigen Computerhersteller” Dell, Lenovo, Hewlett-Packard und NEC mit Rabatten dazu bewegt haben, Intel-Chips zu kaufen und nicht welche von AMD. Zahlungen an die Media-Saturn-Holding (Media-Markt und Saturn) seien unter der Bedingung geflossen, dass dort ausschließlich Computer mit x86-Prozessoren verkauft werden.

Intel war gegen die Entscheidung der Kommission vor Gericht gegangen. Das EuG hatte Intels Einspruch im Juni 2014 zunächst abgewiesen und die Strafe bestätigt. In der Berufung beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) hatte Intel dann mehr Erfolg. Der EuGH wertete die unterlassene Berücksichtigung von Intels Einwänden bei der Beurteilung der Rabatte als Rechtsfehler und verwies den Fall September 2017 zur Neubeurteilung an den EuG zurück.

Das EuG kommt in der zweiten Runde nun zu dem Schluss, dass die Kommission die Auswirkungen der Rabatte auf den Wettbewerb nicht ausreichend geprüft und Intels Einwände dabei nicht berücksichtigt hat. Die Kommission habe “damit rechtlich nicht hinreichend dargetan, dass die streitigen Rabatte möglicherweise oder wahrscheinlich wettbewerbswidrige Wirkungen gehabt hätten”, teilte das EuG am Mittwoch mit und “erklärt die angefochtene Entscheidung daher insoweit für nichtig”.

Weiter erklärt das EuG, dass es die “nicht in der Lage ist, zu bestimmen, welcher Betrag der Geldbuße” auf den für rechtsfehlerhaft erklärten Teil der Kommissionsentscheidung entfällt. Deshalb erklärt das Gericht “den Artikel der angefochtenen Entscheidung, mit dem gegen Intel wegen der festgestellten Zuwiderhandlung eine Geldbuße in Höhe von 1,06 Milliarden Euro verhängt wird, in vollem Umfang für nichtig”.

Gegen die Entscheidung können erneut Rechtsmittel beim EuGH eingelegt werden. Die EU-Kommission will das Urteil zunächst prüfen und dann über das weitere Vorgehen beraten.


(mho)

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Human Rights Watch: Zwei iPhones von Menschenrechtlerin mit NSO-Spyware gehackt


Eine Direktorin von Human Rights Watch ist insgesamt fünf Mal mit der Pegasus-Spyware des israelischen Unternehmens NSO attackiert und danach mutmaßlich ausspioniert worden. Das hat die Menschenrechtsorganisation nun öffentlich gemacht und gleichzeitig die Forderung wiederholt, dass der internationale Handel mit Überwachungstechnik endlich reguliert werden müsse. Gefunden wurde die Spyware demnach auf dem aktuellen iPhone (12) und dem vorher genutzten iPhone (XS) von Lama Fakih. Die leitet die Abteilung Krisen und Konflikte bei Human Rights Watch sowie das Büro der Organisation in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Human Rights Watch hatte der NSO Group schon vor den Enthüllungen vom vergangenen Sommer Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Auf den mutmaßlich von einer staatlichen Stelle durchgeführten Angriff aufmerksam gemacht wurde Fakih demnach von Apple. Per E-Mail, iMessage und Benachrichtigung beim Einloggen mit ihrer AppleID sei sie darauf hingewiesen worden, dass staatliche unterstützte Hacker ihr persönliches iPhone angreifen würden. Expertenteams von Human Rights Watch und Amnesty Internationale hätten dann bestätigt, dass ihr aktuelles Gerät und ihr vorher genutztes Mobiltelefon mit Pegasus infiziert worden seien. Beide Male sei ein Zero-Click-Exploit eingesetzt worden, Fakih hatte also nicht einmal auf einen gefährlichen Link geklickt. Der erste Angriff sei am 6. April 2021, der fünfte um den 23. August 2021 erfolgt, also nach Beginn der öffentlichen Debatte rund um die NSO-Spyware.

Fakih hat zur Zeit der Angriffe die katastrophale Explosion untersucht, die Libanons Hauptstadt am 4. August 2020 erschüttert und mehr als 200 Menschen getötet hat. Die Menschenrechtlerin ist nicht die erste Person aus dem Libanon, die mit der hochentwickelten Spyware angegriffen und ausspioniert wurde. Im Herbst hatte der in Beirut arbeitende Nahost-Korrespondent der New York Times Ben Hubbard öffentlich gemacht, dass er mit Pegasus angegriffen wurde. Laut dem libanesischen Magazin Daraj standen etwa 300 libanesische Telefonnummern auf jener Liste von 50.000 Zielpersonen, die mit Pegasus angegriffen wurden und mit der die aktuelle Enthüllungsserie um NSO ihren Ausgang genommen hat.

Während die für Pegasus verantwortliche NSO Group seitdem ununterbrochen versichert, dass die hochentwickelte Spyware nur an Regierungen gegeben werde, um im Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus zu helfen, strafen die Enthüllungen sie seit Monaten Lügen. So erschüttert ein als “Polens Watergate” betitelter Skandal um ausspionierte Oppositionelle aktuell die polnische Politik, in Israel gibt es Vorwürfe, dass die Polizei ohne richterliche Kontrolle mit Pegasus gegen Regierungskritiker:innen vorgegangen sei. In El Salvador wurde die Spyware bei Dutzenden Journalist:innen gefunden. Im Fall von Lama Fakih hat NSO eine Einschätzung dazu angekündigt, ob eine richtige Untersuchung des Vorwurfs nötig sei.


(mho)

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Chipmangel: Lagerbestände drastisch gesunken, Mangel bis 800-Nanometer-Technik


Das US-amerikanische Handelsministerium hat Halbleiterfirmen weltweit zum globalen Chipmangel befragt. 164 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen und Bedenken geäußert, dass sich die Situation im ersten Halbjahr 2022 nicht spürbar bessern wird. Ende 2021 hatten Hersteller demnach mittlere Chiplagerbestände, die für fünf Tage reichten. Einige Branchen, darunter offenbar Autohersteller, arbeiteten noch stärker auf Kante. Vor zwei Jahren lag der Lagerbestand-Median noch bei 40 Tagen.

Die Übersicht des US-Handelsministeriums gibt einige Punkte wieder, die schon seit 2020 bekannt sind: Generell gibt es zu wenig Fertigungskapazität, insbesondere bei älterer Prozesstechnik, die etwa bei Analogchips wie Power-Management-Schaltungen (PMICs) notwendig ist. In einem längeren Bericht führt das US-Handelsministerium aus, dass insbesondere Prozesse mit Strukturbreiten von 40, 65, 90, 110, 150, 160, 180, 250 und sogar 800 Nanometern betroffen sind.

Vor allem große Chipauftragsfertiger wie TSMC und Samsung konzentrieren sich auf neuere Fertigungsprozesse mit höheren Margen, etwa für Prozessoren und Grafikchips. Zur Lockerung von Flaschenhälsen portierte TSMC zusammen mit Kunden allerdings auch ältere Designs beispielsweise auf 28 nm.

Die Produktion von Silizium-Wafer-Rohlingen soll knapp sein, wofür es keine kurzfristige Lösung gibt. Hersteller wie Shin-Etsu, Siltronic und Sumco fokussieren sich eher auf Wafer mit 300 mm Durchmesser für neuere Prozesse als die 200-mm-Scheiben für alte Fertigungstechnik, was deren Engpass verschärft.

Zulieferer verkaufen zudem nicht genügend Chipträger, die etwa CPUs und GPUs benötigen. Dabei handelt es sich um die grünen Platinchen, die als Brücke zwischen Mainboards und Chips dienen. Insbesondere der benötigte Ajinomoto Build-up-Film (ABF) ist knapp.

Der Umfrage zufolge laufen die Halbleiterwerke weltweit seit dem zweiten Quartal 2020 mit einer mindestens 90-prozentigen Auslastung. Im Sommer 2021 erreichte die diese sogar 95 Prozent und mehr. Chipfertiger haben in den letzten zwei Jahren zusätzliche Belichtungsmaschinen in ihren Reinräumen untergebracht, um die Auslastung zu erhöhen. Auszeiten entstehen zwangsweise durch Wartungsarbeiten und den Wechsel von Belichtungsmasken.

Auslastung der weltweiten Halbleiterwerke seit Anfang 2019 gemäß einer Umfrage des US-Handelsministeriums.

(Bild: US Department of Commerce)

Ab dem zweiten Halbjahr 2022 nehmen zudem neue Halbleiterwerke ihre Produktion auf. Ein großer Schwung zusätzlicher Fertigungskapazität kommt allerdings erst in den nächsten Jahren, wenn unter anderem TSMC, Intel, Samsung und Globalfoundries den Bau besonders großer Halbleiterwerke abschließen. Dann muss jedoch auch die restliche Produktionskette mitkommen, etwa Packaging- und Testanlagen zur weiteren Verwertung der Halbleiterbauelemente.

Der US-Senat will derweil den CHIPS Act for America mit einem Budget von 52 Milliarden US-Dollar für die heimische Halbleiterindustrie auf den Weg bringen, der bislang aber noch vom Repräsentantenhaus blockiert wird.


(mma)

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Huawei P50 Pro & Pocket: Neue Smartphones ohne Google


Huawei bringt mit dem P50 Pocket sein erstes kleines Foldable nach Deutschland. Anders als die bisherigen Falt-Smartphones der Mate-Serie lässt sich das P50 Pocket nicht an der Längsseite zum Tablet aufklappen, sondern in der Mitte zusammenfalten.

Das biegsame Display des Huawei P50 Pocket misst 6,8 Zoll und bietet Platz für 2790×1188 Pixel. Durch ein besonders konstruiertes Scharnier klappt das Foldable ohne sichtbaren Spalt zusammen, wie ihn etwa das Samsung Galaxy Z Flip3 noch immer aufweist. An der Außenseite hat Huawei einen runden, gut ein Zoll großen Zweitbildschirm eingebaut. Dieser dient bei Selfies als Sucher und für Kleinigkeiten wie Musiksteuerung oder Anzeige der Uhrzeit.

In dem mit aufwendigen Mustern verzierten Gehäuse des faltbaren Smartphones steckt mit dem Snapdragon 888 von Qualcomm der Top-Prozessor aus dem Vorjahr, allerdings mit einer Einschränkung: ohne 5G. Aufgrund der US-Sanktionen, die Huawei nach wie vor treffen, funkt das Modem nur im LTE-Netz.

Die US-Sanktionen sind auch der Grund dafür, warum das P50 Pocket ohne Google-Apps und -Dienste geliefert wird. Anders als im Heimatmarkt China stattet Huawei die hiesigen Smartphones nicht mit dem eigenen Android-Fork Harmony OS, sondern mit der Nutzeroberfläche EMUI 12 auf Basis des Android Open Source Project (AOSP).

Als Speichervarianten stehen 8/256 und 12/512 GByte zur Wahl. Wer mehr Speicher braucht, kann eine Speicherkarte in Huaweis proprietärem NM-Card-Format einlegen.

Huawei P50 Pocket

(Bild: Huawei)

Eine Frontkamera innen und drei Kameras außen bringt das P50 Pocket mit. Die Selfie-Knipse besitzt einen 10,7-Megapixel-Sensor, die Hauptkamera schießt Fotos mit bis zu 40 Megapixel, allerdings ohne optischen Bildstabilisator. Neben dem 13-Megapixel-Ultraweitwinkel steht eine Ultra-Spektrum-Kamera mit 32-Megapixel-Sensor bereit, um Farbfotos einen anderen Look zu ermöglichen. Der 4000 mAh starke Akku kann mit bis zu 40 Watt geladen werden, allerdings nur per Kabel, nicht drahtlos.

Das zweite neue Smartphone ist gar nicht so neu, denn das Huawei P50 Pro feierte bereits im Juli 2021 seine Premiere, seit August ist es in China erhältlich. Das Smartphone ist ebenso mit einem Snapdragon 888 in der 4G-Version ausgestattet und bringt 8 GByte RAM sowie 256 GByte internen Speicher mit. Wie beim Pocket ist letzterer mit einer NM-Card aufrüstbar. Das 6,6 Zoll große Display ist deutlich um die Längsseiten gezogen und stellt 2700×1228 Pixel dar. Das 120-Hz-OLED-Panel erreicht damit eine Pixeldichte von 450 dpi.

Huawei Watch GT Runner

(Bild: Huawei)

Verbindendes Designelement beider Smartphones ist die runde Kameraeinheit auf dem Rücken. Das P50 Pro bringt hier gleich vier Kameras unter: 50 Megapixel Hauptkamera, Zehnfach-Tele mit 64 Megapixel, 13 Megapixel Ultraweitwinkel sowie eine Monochrom-Kamera mit einem 40-Megapixel-Sensor. Huawei verspricht, durch intelligentes Kombinieren der vier Kameras eine gute Bildqualität zu erreichen. Der Hersteller nennt das Huawei XD Optics und XD Fusion Pro Image Engine. Die Frontkamera knipst Selfies mit maximal 32 Megapixel.

Auch auf dem P50 Pro installiert Huawei nicht das eigene Harmony OS, sondern die auf Android 10 basierende EMUI 12 ohne Google-Dienste. Der Akku des P50 Pro hat eine Kapazität von 4360 mAh und lässt sich – das passende Ladegerät vorausgesetzt – mit bis zu 66 Watt über USB-C oder 50 Watt kabellos aufladen. Als Farben stehen Schwarz und Gold zur Wahl.

Angesichts fehlender Google-Dienste, 5G-Unterstützung und Harmony OS hätte man meinen können, dass Huawei die neuen Smartphones einigermaßen günstig auf den Markt wirft. Der Blick auf die Preisschilder offenbart das jedoch Gegenteil – sie sind ziemlich teuer. Das Huawei P50 Pro wird für 1199 Euro auf den Markt kommen, das faltbare P50 Pocket ist mit 1299 Euro für die weiße und sogar 1599 Euro für die goldene Version noch teurer. Kaum vorstellbar, dass Huawei mit diesen Preisen viel Boden auf dem europäischen Markt gutmachen kann.

Zu den beiden Smartphones kommt mit der Huawei Watch GT Runner eine neue Smartwatch, die sich – der Name verrät es – vor allem an Laufbegeisterte und Sportler richtet. Die Uhr ist mit Smartphones ab Android 6.0 oder iOS 9.0 kompatibel und kann über 100 verschiedene Sportarten tracken. Dabei darf sie auch mit Wasser in Berührung kommen, die Smartwatch ist bis 5 ATM wasserdicht. Das 46-Millimeter-Gehäuse besteht aus Kunststoff, was gegenüber Metall das Gewicht senkt und den GPS-Empfang verbessern soll. Das 1,43 Zoll große AMOLED-Display der Huawei Watch GT Runner stellt 466 x 466 Pixel dar. Mit einer Ladung des 451-mAh-Akkus hält die Uhr laut Hersteller bis zu 14 Tage durch. Gekoppelt wird über Bluetooth 5.2. Der Preis von 299 Euro erscheint auf dem Papier angemessen.


(sht)

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Android 12 – das ist neu


Android 12, das neueste mobile Betriebssystem von Google, wurde im Herbst 2021 veröffentlicht. Obwohl es in vielerlei Hinsicht Android 11 ähnelt, bietet es ein paar große neue Funktionen und Leistungsverbesserungen, damit Ihr Smartphone so reibungslos wie möglich läuft. Android 12 bringt mit Material You eine umfassende optische Überarbeitung, neue Widgets und einen verbesserten Datenschutz.

Neue Funktionen von Android 12

Personalisierung

Das Highlight von Android 12 ist Material You. In Android 12 sieht alles anders aus – sogar Schieberegler, Schnelleinstellungen und die Lautstärke-Leiste – es dreht sich alles um Rundungen. Mit dem Facelift von Android 12 kommen auch einige neue Widgets wie neue Uhr- und Wetteroptionen. All diese Elemente bilden den Kern dessen, worum es bei Material You geht: ein personalisiertes, zugängliches Android.

Das Geheimnis ist, dass das System jetzt komplementäre Farben auf der Grundlage Ihres Hintergrundbildes auswählt und sich selbst mit ihnen gestaltet. Ihre Schnelleinstellungen, das Einstellungsmenü, Gboard, Nachrichten und viele weitere Apps werden angepasst.

Android 12 beinhaltet die größte Designänderung in der Geschichte von Android.

Stärkerer Fokus auf den Datenschutz

Der Datenschutz ist ein Thema, dem sich natürlich auch Android nicht entziehen kann. Das Herzstück des neuen Herzstücks sind deshalb der Private Compute Core (PCC) und das Privatsphäredashboard. Es handelt sich beim PCC im Wesentlichen um eine separate Partition, die Google nutzt, um die Daten zu speichern, die für das Training von KI-Funktionen benötigt werden. Die hier gespeicherten Informationen verlassen niemals Ihr Gerät. Private Compute Core ist Googles Lösung, um Ihre Daten privat zu halten und gleichzeitig die besten KI-Funktionen für Ihr Smartphone bereitzustellen. Aber es geht auch Hand in Hand mit dem Privatsphäredashboard, das eine eher nutzerorientierte Ergänzung zu Android 12 ist. Hier können Sie sehen, welche Apps verschiedene Berechtigungen in Anspruch genommen haben – vor allem Standort, Kamera und Mikrofon. Es ist im Grunde eine Übersicht darüber, was Ihre Apps im Hintergrund tun.

Das neue Privatsphäredashboard von Android 12 ist der einzige Ort, an dem Sie genau sehen können, welche Apps welche Berechtigungen nutzen und wann sie dies tun.

Media-Player-Schnittstelle

Eine der auffälligsten UI-Änderungen ist das aktualisierte Mediensteuerungs-Widget, das im Dropdown-Menü erscheint, wenn Sie Musik abspielen. Google hat es vergrößert, sodass es fast die gesamte Breite des Bildschirms einnimmt, und das Layout so angepasst, dass die Steuerelemente näher an der Mitte des Bildschirms liegen. Außerdem nimmt es mehr Platz auf dem Sperrbildschirm ein, wenn es aktiv ist.

Wenn Sie die Musik auf Ihrem Telefon lokal abspielen, können Sie auf das kleine Symbol in der Ecke des Widgets tippen, wodurch ein neues Pop-up-Fenster mit dem Wiedergabeort angezeigt wird. Hier können Sie die Lautstärke der Musik einstellen oder schnell ein neues Gerät wie ein paar Kopfhörer oder einen Bluetooth-Lautsprecher koppeln.

Einhändiger Modus

In Anlehnung an die Android-Skins von Drittanbietern hat Google in Android 12 einen nativen Einhandmodus hinzugefügt. Wie der Name schon sagt, macht es die Funktion einfach, Ihr Telefon mit einer Hand zu bedienen – ein Segen für Geräte mit großen Displays.

Im Gegensatz zu Samsungs und Xiaomis Implementierung verkleinert und verschiebt der Einhandmodus in Android 12 auf Google Pixels die gesamte Benutzeroberfläche nach unten, damit Sie die Elemente im oberen Bereich leichter mit Ihrem Daumen erreichen können.

Game Dashboard

Das Game Dashboard ist vorerst ein Pixel-exklusives Android 12-Feature, das Ihr Spielerlebnis verbessern soll, indem es einige wichtige Tools und Informationen einblendet – z.B. die Möglichkeit, Ihr Gameplay aufzuzeichnen, Ihre Spielsitzung auf YouTube zu streamen oder einen Live-FPS-Zähler anzuzeigen, damit Sie sich ein Bild von der Leistung Ihres Telefons machen können.

Sie können auch zwischen drei verschiedenen Spielprofilen wählen: Leistung, Standard und Batteriesparen – je nach Ihren Anforderungen. Diese spezielle Funktion funktioniert jedoch nur mit Spielen, die aktualisiert wurden, um die neuen APIs in Android 12 zu nutzen.

Das Game Dashboard bietet ein In-Game-Overlay und hilft beim Zugriff auf nützliche Tools wie einen FPS-Zähler, einen Bildschirmrecorder und mehr.

Quick Tap

In Anlehnung an die Back-Tap-Geste in iOS 14 hat Google in Android 12 eine neue Quick-Tap-Funktion eingeführt. Mit einem einfachen Doppeltipp auf der Rückseite Ihres Telefons können Sie eine App Ihrer Wahl starten, die Medienwiedergabe steuern, einen Screenshot machen, die letzten Apps anzeigen und den Google Assistant starten.

Mehr Speicherplatz zurückgewinnen

Clever durchdacht ist auch Googles Art, mehr Speicherplatz von Ihrem Smartphone oder Tablet zurückzufordern. Android 12 untersucht kontinuierlich, welche Apps und Spiele Sie auf Ihrem Gerät installiert haben und wie oft Sie diese nutzen. Die Software entfernt den temporären Speicherplatz von Apps, die Sie schon länger nicht mehr geöffnet haben. Diese Apps werden auch in eine Art Schlafmodus versetzt, sodass sie weniger Strom verbrauchen. Natürlich können Sie eine solche App einfach öffnen, woraufhin sie innerhalb weniger Sekunden wieder vollständig funktioniert. Wenn Sie eine App wirklich eine Zeit lang nicht benutzt haben, schlägt Android 12 vor, sie zu deinstallieren.

Adaptives Laden

Auch wenn Sie die Vorteile wahrscheinlich zunächst nicht sehen werden, wurde das adaptive Laden optimiert, um sicherzustellen, dass die Lebensdauer Ihres Smartphone-Akkus berücksichtigt wird. Das adaptive Laden verlangsamt die Ladegeschwindigkeit zwischen den Schwellenwerten von 80 und 100 % und trägt so dazu bei, den Verschleiß des internen Akkus zu verringern. Dieser Ladevorgang ist außerdem auch mit Ihrem Wecker abgestimmt, sodass Ihr Handy über Nacht langsam lädt und am Morgen pünktlich zu Ihrem Wecker voll geladen ist.

Welche Geräte erhalten Android 12?

Android 12 wurde Ende 2021 offiziell vorgestellt, aber es gibt viele Smartphones, die derzeit mit Android 11 laufen und sich auf das neueste Betriebssystem von Google freuen. Googles Pixel-Telefone waren die ersten mit Android 12 und erhielten eine große Überarbeitung des visuellen Designs und hilfreiche Funktionen wie verbesserten Datenschutz.

Nach der Ankunft auf Googles Pixel 3, Pixel 4, Pixel 5 und 5A sowie der Auslieferung direkt auf dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro ist Android 12 auch auf dem Weg zu den Geräten von Samsung, OnePlus und anderen.

Samsung hat mit dem Rollout von Android 12 begonnen, das seine One-UI-4-Anpassung enthält, und zwar zunächst für viele Geräte der 2021-Handyreihe. Dazu gehören die Galaxy-S21-Serie, das Galaxy Z Fold 3 und das Galaxy Z Flip 3. Für andere Galaxy-Telefone, die 2020 und früher veröffentlicht wurden, variiert der Zeitplan für das eventuelle Update auf Android 12 und One UI 4. Viele Telefone der Galaxy-S20-, Galaxy-Note-20-, Galaxy-S10- und Galaxy-Note-10-Reihe können sich anmelden, um Samsungs Android-12-Beta auszuprobieren, wobei eine Veröffentlichung für diese Telefone für Anfang 2022 erwartet wird. Samsungs faltbares Z Fold und Z Flip 2 sind ebenfalls Teil der aktuellen Beta.

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Metas Stablecoin Diem – vormals Libra – angeblich vor dem Aus


Mark Zuckerbergs Versuche eine eigene, stabile Kryptowährung (Stablecoin) namens Diem einzuführen, sind angeblich gescheitert. Wie der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg berichtet, erwäge die Diem Association den Verkauf ihrer Vermögenswerte, um Kapital an ihre Investoren zurückzugeben. Das Projekt stehe aufgrund von regulatorischem Druck vor dem Aus. Gestartet wurde es im Jahr 2019 unter dem Namen Libra.

Dass Diem in schwieriges Fahrwasser geraten war, zeichnete sich schon länger ab. Regulierungsbehörden weltweit befürchteten unter anderem, dass die Kombination eines Stablecoin-Entwicklers mit einem großen Unternehmen wie Meta, vormals Facebook, zu einer übermäßigen Konzentration wirtschaftlicher Macht führen könnte. Der anhaltende Widerstand der US-Notenbank (FED) soll die neuste Entscheidung forciert haben.

Zuletzt hatte einer der entscheidenden Köpfe des Projekts Diem verlassen. Der frühere Paypal-Chef David Marcus, der die Währung maßgeblich entwickeln sollte, gab Ende November 2021 bekannt, dass er das Unternehmen verlassen werde. Er gebe dem Drang nach, wieder als Unternehmer aktiv sein zu wollen, schrieb er bei Twitter.

Laut Bloomberg versuche Diem nun Kapital zurückzuzahlen und auch für die Ingenieurinnen und Ingenieure des Projekts neue Arbeitgeber zu finden. Die junge Firma wird also abgewickelt. Wie Menschen, die mit der Materie vertraut sind, erklären, gehöre etwa ein Drittel des Unternehmens Meta, der Rest anderen Investoren.

Facebook musste an seinem Projekt Libra/Diem von Anfang an größere Änderungen vornehmen und renommierte Verbündete wie Mastercard, Visa, eBay, Paypal oder der Bezahldienstleister Stripe sprangen schon im Herbst 2019 wieder ab.

Ursprünglich war geplant, dass Libra mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird. Danach wurden Libra-Einheiten vorgeschlagen, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind. Diem sollte dann nur noch an den US-Dollar gekoppelt sein und sich zunächst auf den nationalen US-Markt konzentrieren. Eine Tochtergesellschaft namens Silvergate Bank hätte nach den letzten Plänen den Stablecoin herausgegeben.


(kbe)

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