Personalausweis auf dem iPhone speichern

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Bild: <span>Bartolomiej Pietrzyk/Shutterstock.com</span>

In Deutschland muss jeder ab 16 Jahren einen Personalausweis besitzen. Bisher musste man diese Plastikkarte im Portemonnaie mit sich tragen – zusammen mit all den anderen Karten darin. Aber kann man den Ausweis mittlerweile auch auf dem Smartphone speichern? Die kurze Antwort: Bisher gibt es noch keine Möglichkeit, einen Personalausweis auf dem iPhone zu speichern. Es gibt aber einige Ansätze, wie sich das in naher Zukunft ändern könnte und die Sie im Auge behalten sollten. Wie diese Ansätze genau funktionieren sollen, klären wir in diesem Artikel.

Die ID-Wallet-App

Die App „ID-Wallet“ wurde von der Bundesregierung in Auftrag gegeben. Die App für iOS und Android soll neben einer digitalen Repräsentation des Personalausweises u.a. auch den Führerschein, Daten für einen Hotel-Check-In oder Zugangssysteme in Unternehmen bieten. Dazu hinterlegt man zunächst in der App seinen Personalausweis. Das funktioniert ähnlich wie bei der „AusweisApp“, die für die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises genutzt wird. Anschließend stellt die Bundesdruckerei ein digitales Zertifikat für den Personalausweis aus.

„ID-Wallet“ wurde bereits 2021 veröffentlicht, erlangte im September allerdings traurige Bekanntheit: Neben Überlastungsproblemen nach der Einführung des digitalen Führerscheinnachweises wurden besonders Sicherheitsprobleme der App kritisiert. Die App war beispielsweise nicht ausreichend gegen sogenannte Man-in-the-Middle-Attacken gesichert.

Als Reaktion auf die Kritik wurde die App auf unbestimmte Zeit wieder aus den Stores entfernt. Wann eine überarbeitete Version erscheinen soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Weitere Unsicherheit: Ab wann Sie sich in der Offline-Welt auch wirklich überall mit der App ausweisen können, bleibt derzeit noch offen. Es ist nämlich zu vermuten, dass Sie zumindest bei Führerscheinkontrollen gegenüber der Polizei zunächst weiter die Plastikkarte nutzen müssen.

Die Smart eID

Die sogenannte „Smart eID“ soll die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises vereinfachen. Sie wird vom Bundesministerium des Innern zusammen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik entwickelt. Wer sich online ausweisen möchte, muss sich dann nicht mehr mit der Plastikkarte verifizieren. Der Personalausweis wird stattdessen direkt auf dem iPhone gespeichert. Damit das auch sicher ist, werden die dafür notwendigen Daten aus dem Personalausweis in einem sicheren Bereich auf dem Smartphone gespeichert, der sogenannten „Secure Enclave“.

Diese Funktion ersetzt die Perso-Plastikkarte zwar bei Online-Diensten, in der Offline-Welt können Sie sich damit aber voraussichtlich nicht ausweisen. Insbesondere die Polizei benötigt weiter den Plastik-Ausweis.

Der Start der „Smart eID“ geht allerdings nur schleppend voran. Der Launch von „Smart eID“ wurde bereits mehrfach verschoben, zuletzt auf Mitte 2022. Außerdem soll die Funktion zunächst nur für Geräte der Samsung Galaxy S-Reihe verfügbar sein. Weitere Modelle sollen folgen – wann das der Fall ist, ist derzeit allerdings noch nicht bekannt. Der Launch auf iPhones dürfte demnach noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Das Apple-Wallet

Weitere Hoffnung für iPhone-Nutzer ist das Apple-Wallet direkt in iOS. In einigen Bundesstaaten der USA können sich Bürgerinnen und Bürger bereits per digitalem Führerschein ausweisen, auch gegenüber der Polizei. Der Führerschein wird in der „Secure Enclave“ des iPhones gesichert und damit vor unbefugten Zugriffen geschützt. Müssen Sie sich ausweisen, werden die Daten aus dem Führerschein per NFC an ein Lesegerät übertragen.

Das System soll nach und nach auch in anderen Regionen ausgerollt werden. Für Deutschland wäre in diesem Zusammenhang eine Integration des „Smart eID“-Systems denkbar. Wann und ob dies überhaupt umgesetzt wird, ist allerdings noch völlig unklar.

Was ist die Online-Funktion des Personalausweises?

Mit Ihrem Personalausweis können Sie sich bereits seit Jahren online ausweisen. Die Anwendungsfälle hierfür sind zwar nach wie vor etwas begrenzt, in Zukunft sollen Sie so aber zum Beispiel Bankkonten eröffnen können, ohne sich per Videochat verifizieren zu müssen. Auch Behördengänge sollen so reduziert werden.

Dazu verknüpfen Sie Ihren Personalausweis einmal mit der sogenannten „AusweisApp“ auf Ihrem Smartphone. Anschließend können Sie sich online ausweisen, indem Sie den Ausweis an Ihr iPhone halten. Er wird dann per NFC ausgelesen und das Ausweisen bestätigt. Wie die Einrichtung der Online-Ausweisfunktion genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Tipp.

In der Offline-Welt ersetzt diese Funktion aber nicht die herkömmliche Plastikkarte. Sie können sich mit der „AusweisApp“ also zum Beispiel nicht gegenüber der Polizei ausweisen.

Was ist mit externen Apps von Drittanbietern?

Um 3G-Kontrollen aufgrund der Corona-Pandemie zu vereinfachen, haben einige App-Entwickler angekündigt, gleichzeitig Impfzertifikate und Personalausweise speichern zu wollen. Dazu gehören zum Beispiel die „Luca“- und die „Verimi“-App.

Impfpass und Personalausweis sollen dann übersichtlich zusammen dargestellt werden, um zum Beispiel Einlasskontrollen zu vereinfachen. Allerdings setzen die meisten Bundesländer hierbei „amtliche“ Ausweise voraus. Die digitalen Repräsentationen gelten jedoch nicht als „amtlich“, daher dürfen die digitalen Ausweise meist nicht akzeptiert werden. Ausnahmen bilden hierbei Bayern, Bremen und Thüringen. Nähere Informationen zu Ausweisapps wie Luca finden Sie in diesem Artikel.

Fazit

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Ansätzen, durch die der Personalausweis auch auf dem iPhone gespeichert werden soll. Derzeit stecken diese allerdings noch in den Kinderschuhen. Zudem gibt es in allen Fällen noch deutliche Einschränkungen bei der Nutzung – insbesondere, dass man die digitalen Ausweise nicht überall in der Offline-Welt einsetzen kann, zum Beispiel gegenüber der Polizei. Wer seinen physischen Ausweis aber gerne loswerden möchte, kann darauf hoffen, dass die erforderlichen Systeme bald veröffentlicht und ausgeweitet werden.

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