Windows komplett deinstallieren – so funktioniert’s

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Wenn Sie Ihren Rechner verkaufen oder auf ein anderes Betriebssystem umsteigen wollen, sollten Sie Windows vorher komplett löschen, inklusive Daten und Boot-Manager. Das ist im Grunde ganz simpel, erfordert aber ein paar Schritte. Dabei ist es egal, ob Sie Windows Vista, Windows 8, Windows 10 oder sogar Windows 11verwenden.

Alleiniges Windows löschen

Wenn Sie auf dem Rechner nur ein einzelnes Windows haben, können Sie im Grunde nichts falsch machen – außer ein Backup zu vergessen! Bevor Sie also anfangen, sichern Sie alle Daten von Ihrer Systemfestplatte auf eine zweite interne/externe Platte, je nachdem, ob Sie den Rechner später noch nutzen oder beispielsweise verkaufen wollen. Wie Sie mit Windows 10 ein Backup erstellen, erklären wir Ihnen in dieser Anleitung. Das eigentliche Löschen von Windows ist recht einfach: Sie starten den Rechner von einer CD, entfernen die Windows-Partitionen und überschreiben letztlich die Festplatte, indem Sie diese formatieren.

Zunächst benötigen Sie ein passendes Live-Linux, das von USB oder CD startet und die richtigen Tools mitbringt: PartedMagic gibt es als (letzte) kostenlose Version bei heise Download: https://www.heise.de/download/product/partedmagic-92431. Entweder brennen Sie die ISO-Datei auf eine CD/DVD oder Sie nutzen das Programm Unetbootin, um von einem USB-Stick zu booten: Wählen Sie einfach die Option “Diskimage“, dort das heruntergeladene ISO, Ihren eingelegten USB-Stick als “Drive” und starten Sie dann den Kopiervorgang. Anschließend booten Sie von dem neuen Datenträger.

Hinweis: Die einst bei heise Download erhältliche kostenlose Version von PartedMagic ist nicht mehr erhältlich. Alternativ gibt es die kostenpflichtige PartedMagic – Vollversion oder die kostenlose Open-Source-Software GParted.

PartedMagic landet mit Unetbootin bootfähig auf einem Stick.

Tipp: Windows 10 startet über das Startmenü nicht komplett neu, weshalb das Booten von externen Medien unter Umständen nicht funktioniert. Sie können Windows aber in der Eingabeaufforderung ([Windows] + [X]) zwingen tatsächlich richtig neu zu starten. Geben Sie einfach den Befehl “shutdown /r /f /t 0” ein. Damit wird Windows neu gestartet (/r), was wiederum erzwungen wird (/f) und das Ganze ohne Zeitverzögerung (/t 0).

In seltenen Fällen startet der Rechner nicht vom eingelegten Boot-Medium. Dann müssen Sie die Boot-Reihenfolge im UEFI/BIOS umstellen. Dorthin gelangen Sie, indem Sie direkt nach dem Neustart des Rechners die Taste [ENTF] drücken, bei einigen Herstellern könnte es auch [ESC] oder etwas anderes sein – das wird Ihnen aber auch am Bildschirm angezeigt (wenn auch nur sehr kurz). Welche Taste Sie bei welchem Hersteller zum Öffnen des BIOS/UEFI drücken müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Im BIOS/UEFI, quasi der Firmware des Rechners, müssen Sie dann nach den Boot-Einstellungen und nach der Reihenfolge suchen. Leider ist das nicht bei allen Systemen identisch. Alternativ können Sie bei vielen Geräten mit [F12] ein Boot-Menü aufrufen und manuell vom USB-Stick starten. Der Start von einer CD/DVD sollte auf allen Systemen ohne weiteres Eingreifen funktionieren.

Nach dem Start von GParted starten Sie vom Desktop den “Partition Editor“. Wenn mehrere Festplatten installiert sind, müssen Sie oben rechts noch die Richtige heraussuchen: Unter Linux heißen die Festplatten hda, hdb und so weiter und SSDs und USB-Speicher sda, sdb etc. In der Regel wird “sda” die Windows-Festplatte sein. Löschen Sie hier nun alle Windows-Partitionen über einen Rechtsklick – meist sind das eine große NTFS-Partition mit Windows und eine kleine NTFS-Partition mit dem Hinweis “System-reserviert” für Windows’ Boot-Optionen. Wenn Sie eine zusätzliche, reine Datenpartition haben, können Sie die natürlich behalten, sofern der Rechner bei Ihnen bleibt. Klicken Sie anschließend auf “Apply“, um die Einstellungen umzusetzen. Optional können Sie den leeren Bereich vorher erneut partitionieren und formatieren.

Windows deinstallieren heißt im Grunde: Partitionen löschen – hier mit gparted.

Beenden Sie den Editor und starten Sie vom Desktop den Eintrag “Erase Disk“. Mit dem Disk Eraser überschreiben Sie komplette Festplatten oder Partitionen mit Nullen oder Zufallswerten, damit Daten nicht wiederhergestellt werden können. Für ganze Festplatten können Sie einfach den ersten Menüpunkt verwenden (“Disk (External)”) und für Partitionen den Zweiten (“Part (External)”). In beiden Fällen wählen Sie anschließend das gewünschte Ziel, bestätigen eine Warnmeldung und lassen das Programm schreiben. Danach sind Windows und sämtliche Daten verschwunden.

PartedMagic bietet hervorragende Tools zum sicheren Löschen.

Dual-Boot-Windows löschen

Ein ganz klein wenig anders sieht es bei Dual-Boot-Systemen aus. Wenn Sie ein Linux parallel laufen haben, starten Sie das Programm “gparted” – den “Partition Editor” aus GParted – und führen Sie dieselben Schritte aus wie oben. Da Sie den Rechner offensichtlich weiter nutzen wollen, können Sie sich das Überschreiben der Daten sparen. Wenn Sie dennoch Überschreiben wollen, müssen Sie ein Löschprogramm installieren, beispielsweise “nwipe“, das ähnlich wie die hauseigenen Tools funktioniert.

Wenn Sie ein zweites Windows parallel installiert haben, können Sie einfach die Windows-eigene Systemsteuerung nutzen: Unter “Systemsteuerung/Verwaltung/Computerverwaltung” finden Sie die “Datenträgerverwaltung“. Ähnlich wie in GParted können Sie hier die Partition des überflüssigen Windows löschen. Eine zweite, kleine Boot-Partition gibt es dann übrigens nicht, weil der Rechner die Boot-Informationen natürlich nur einmal benötigt. Wenn Sie unter Windows sicher löschen, sprich überschreiben wollen, verwenden Sie dazu das Programm Eraser.

Boot-Manager reparieren

Es kann vorkommen, dass nach dem Entfernen immer noch ein Boot-Manager auf das alte System verweist – natürlich nur bei Dual-Boot-Systemen. Das verhindert zwar keinen korrekten Start, ist aber lästig, verlangt unter Umständen nach manueller Wahl des zu bootenden Systems und kostet definitiv ein wenig Zeit. Also sollten Sie den Windows- beziehungsweise Linux-Boot-Manager neu schreiben oder im Falle von Linux’ Grub schlicht aktualisieren.

Wenn Sie mit einem System mit zwei Windows-Versionen, zum Beispiel Windows Vista und Windows 7, gearbeitet haben, können Sie das Tool EasyBCD verwenden: Im Bereich “BCD Installation/MBR-Konfigurationsoptionen” finden Sie die Option, den “Master Boot Record” (MBR) komplett neu schreiben zu lassen, was Probleme beheben sollte.

Wenn ein Linux-System übrig geblieben ist, können Sie auch hier den Boot-Manager Grub neu einrichten, um darin verbliebene Windows-Überbleibsel zu vernichten. Öffnen Sie dazu ein Terminal und geben Sie den Befehl “sudo update-grub” ein.

EasyBCD kann den Windows-Boot-Manager neu schreiben und Artefakte entfernen.

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